Rojina aus Nepal sucht Ausbildung in der Gastronomie
Letzte Aktualisierung: November 2025 • Lesezeit: 4 Minuten
Die 18-jährige Rojina ist bereit für den nächsten Schritt. Mit einem B1-Zertifikat, Highschool-Abschluss und einem klaren Ziel: eine Ausbildung in Deutschland. | Foto: © Rojina Karki
Highschool geschafft, Deutsch gelernt – ein Interview
Wenn Rojina über ihre Zukunft spricht, klingt keine Unsicherheit mit. Die 18-Jährige hat die Highschool erfolgreich abgeschlossen, das B1-Zertifikat vom Goethe-Institut bestanden – und weiß genau, was sie will: eine Ausbildung in Deutschland. Nicht irgendwann. Sofort.
Für Rojina, die ihre Kindheit in Ramechhap verbrachte, einem abgelegenen Dorf in den Bergen des Himalaya, ist dieser Weg alles andere als selbstverständlich. Dort hätte sie nie die Chance auf einen Highschool-Abschluss gehabt. Seit ihrem 10. Lebensjahr lebt sie in Kathmandu bei der Familie ihrer Mutter. Jeden Morgen steht sie um fünf Uhr auf. Gemeinsam mit ihrer Tante kümmert sie sich um ihre Großeltern, ihre Cousinen und Cousins – und arbeitet konsequent an ihrem Traum.
Nachmittags lernt sie mit ihrer Freundin Niruta weiter Deutsch – ein B2-Zertifikat ist das Ziel. Ihr Plan ist klar: beruflich Fuß fassen, sich weiterentwickeln, unabhängig werden.
Was sie antreibt? Die Worte ihres Vaters, der ihr und ihrem Bruder immer wieder sagt: "Im Leben bekommt man nichts geschenkt – man muss hart dafür arbeiten." Diese Haltung hat Rojina verinnerlicht. Jetzt sucht sie Menschen, die ihr den nächsten Schritt ermöglichen.
Wir haben mit Rojina über ihren Alltag, ihre Wurzeln und ihre Pläne gesprochen.
Hinweis: Rojina hat alle Fragen auf Deutsch beantwortet. Die Antworten wurden nur leicht redigiert.
Rojinas Heimat: Ramechhap etwa 130 Kilometer östlich von Kathmandu. Das Leben in den Dörfern ist geprägt von Landwirtschaft, harter körperlicher Arbeit und traditionellen Lebensweisen. | Foto: © Rojina Karki
Deine Geschichte beginnt in den Bergen Nepals – erzähle uns davon.
Rojina: Ich bin in Thosey geboren, einem kleinen Dorf im Ramechhap-Distrikt. Die Region ist abgelegen, hügelig, schwer zugänglich. Weiterführende Schulen gab es in unserem Dorf nicht – und der Weg zur nächsten ist sehr herausfordernd. Mit zehn Jahren bin ich deshalb nach Kathmandu zu meinen Großeltern gezogen – hier konnte ich auch nach der Grundschule in die Schule gehen und einen Abschluss machen.
Rojina mit ihren Eltern und ihrem Bruder in Thosey. | Foto: © Rojina Karki
Wer ist dein größtes Vorbild?
Mein Vater. Er gibt niemals auf, egal wie schwer es wird. Er hat meinem Bruder und mir beigebracht, fleißig zu sein, ehrlich zu bleiben und für unsere Ziele zu kämpfen. Das hat mich geprägt.
Was war als Kind dein liebstes Spielzeug?
Ein brauner Teddybär – das erste Spielzeug, das meine Eltern mir geschenkt haben. Ich habe ihn sehr geliebt.
Beschreibe einen normalen Tag in deinem Leben.
Ich stehe um 5 Uhr morgens auf, räume auf und mache anschließend Frühstück für meine Familie. Danach gehe ich zur Schule. Nachmittags lerne ich Deutsch – online mit meiner Freundin Niruta. Abends essen wir gemeinsam, und ich verbringe Zeit mit meiner Familie.
Was ist dein Lieblingsessen und was magst du gar nicht?
Ich liebe nepalesisches Essen, vor allem Momos! Aber Bittergurke und Okraschoten – nein danke.
Mit welchen drei Worten beschreiben dich deine Freunde?
freundlich
intelligent
hilfsbereit
Worauf freust du dich jeden Tag?
Ich freue mich jeden Tag darauf, neue Dinge zu lernen und Zeit mit meiner Familie zu verbringen.
Rojinas Grundschule in Thosey. Danach gab es keine Möglichkeit mehr, im Dorf weiterzulernen. | Foto: © Rojina Karki
Du hast letztes Jahr die Highschool beendet. Was war dein Lieblingsfach?
Mathematik – ich löse gerne Probleme und mag es, wenn es eine klare Lösung gibt.
Was liest du gerade? Und hast du ein Lieblingsbuch?
Mein Lieblingsbuch ist "Niloakash" – es fasziniert mich sehr.
Hast du ein Lieblingslied?
Mein Lieblingslied ist “Mashup” von Arijit Singh – er hat eine wunderschöne Stimme.
Was sind die 3 wichtigsten Dinge in deinem Leben?
• meine Familie
• meine Entwicklung – beruflich und persönlich
• meine Freunde
Gibt es etwas, wovor du Angst hast?
Davor, meine Familie zu verlieren. Vor dunklen Orten. Und manchmal habe ich auch Angst vor der Zukunft – aber ich lasse mich davon nicht aufhalten.
Wie stellst du dir deine Zukunft vor?
Ich möchte so schnell wie möglich nach Deutschland kommen und dort eine gute Ausbildung in der Gastronomie machen. Ich will mich beruflich weiterentwickeln, eine sichere Arbeit haben. Und ich möchte Zeit mit meiner Familie verbringen können – auch wenn sie weit weg ist.
Was sollten wir unbedingt über dich wissen?
Dass ich morgens um fünf aufstehe und Frühstück für meine Familie mache – nicht, weil ich muss, sondern weil ich gerne für Menschen da bin. Und dass ich mit zehn Jahren nach Kathmandu gegangen bin, nur um lernen zu können. Jetzt lerne ich jeden Tag Deutsch mit meiner Freundin Niruta (und danach noch eine Stunde mit Janine, aktuell lesen wir zusammen "Der kleine Prinz") – weil ich genau weiß, wo ich hin will: in die Gastronomie, nach Deutschland, in ein Leben, das ich selbst gestalte. Ich habe das B1-Zertifikat geschafft – und ich bin bereit für den nächsten Schritt.
Wie kann ich Rojina einstellen? Antworten auf die wichtigsten Fragen
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Hey Freeda e.V. begleitet den gesamten Prozess: Auswahl, Bewerbung, Visa-Verfahren, Anreise und Integration in Deutschland.
Auch während der Ausbildung bleiben wir Ansprechpartnerin – für interkulturelle Fragen, Behördengänge und Mentoring. Sie konzentrieren sich auf die Ausbildung, wir übernehmen die Organisation.
→ Jetzt Kontakt aufnehmen -
Rojina hat das B1-Zertifikat vom Goethe-Institut in Kathmandu. Aktuell lernt sie für die B2-Prüfung. Sie kann sich gut auf Deutsch verständigen. Wir treffen uns im Moment fast täglich via Zoom, um miteinander zu lernen.
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Rojina interessiert sich besonders für die Gastronomie: Köchin, Hotelfachfrau, Restaurantfachfrau, oder Fachfrau für Veranstaltungsgastronomie. Sie ist auch offen für verwandte Berufe im Gastgewerbe und Service. Ihre Stärken liegen in Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und hoher Arbeitsmotivation.
→ Bewerbungsunterlagen anfordern -
Nichts. Hey Freeda arbeitet als gemeinnützige NGO für Frauenrechte in Nepal. Betriebe zahlen nach Abschluss eines Ausbildungsvertrags nur die reguläre Ausbildungsvergütung. Es gibt keine Vermittlungsgebühren, keine versteckten Kosten. Unser Ziel ist Bildung und Chancengleichheit für junge Frauen.
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Wir bleiben während der gesamten Ausbildung Ansprechpartnerin – für Betrieb und Auszubildende. Bei Missverständnissen, Behördenfragen oder Konflikten vermitteln wir und suchen gemeinsam Lösungen. Durch unsere persönliche Begleitung kennen wir jede Kandidatin gut und können gezielt unterstützen.
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Ja, unbedingt! Wir organisieren Video-Calls zwischen Betrieb und Kandidatin. So können beide Seiten prüfen, ob es passt – bevor der Visa-Prozess startet.
So kannst du Rojina auf ihrem Weg helfen!
⇾ Kennst du jemanden, der eine motivierte Auszubildende in der Gastronomie sucht? Rojina hat ein B1-Zertifikat (lernt aktuell auf B2), einen Highschool-Abschluss und sucht konkret einen Ausbildungsplatz in Deutschland.
Wir haben alle Unterlagen und leiten sie auf Wunsch weiter. Schreib uns hier oder teile diesen Beitrag mit Ausbildungsbetrieben, Restaurants, Hotels und Menschen, die uns helfen können.
⇾ Unsere Arbeit ist nur möglich, weil Menschen wie du sie möglich machen. Damit wir junge Frauen wie Rojina weiterhin auf ihrem Weg begleiten können – mit Deutschkursen, Ausbildungsvermittlung und persönlicher Betreuung – sind wir auf eure Unterstützung angewiesen. Spende jetzt oder werde Mitglied ab 5 Euro im Jahr – und ermögliche Frauen wie Rojina ein selbstbestimmtes Leben.
⇾ Unser Spendenkonto lautet:
Sparkasse Nürnberg
Hey Freeda e. V.
IBAN: DE89 7605 0101 0015 1713 66
SWIFT-BIC: SSKNDE77XXX
Verwendungszweck: [z. B. Bildung oder Essen]
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Namaste
Quellen: © YouTube, Rojina Karki, Janine Beck
